Andreas Vogel
Tischtennis-Oberliga Nord-West: MTV Hattorf feiert 5:5 Punktgewinn in Wissingen auf einer Autobahn-Raststätte
(vo) In der Frauen-Oberliga Nord-West entwickelt sich Aufsteiger MTV Hattorf (8:2) langsam zum Remis-König der Liga. Im Auswärtsmatch beim SV 28 Wissingen trennten sich die Kontrahenten nach zweieinhalbstündigen Kampf mit 5:5 (21:22 Sätze). Eine Woche zuvor hatte Hattorf beim TTV 2015 Seelze (1:7) bereits 5:5 gespielt. In der Tabelle zählt der Tabellenzweite MTV Hattorf zusammen mit dem VfR Weddel (8:4) weiterhin zu den Verfolgern des Meisterschaftsfavoriten SV Emmerke (8:0). Am 9. November (14 Uhr) erwarten die MTV-Ladies in eigener Halle den VfR Weddel zu einem heißen Bezirksduell.
Kurios: Der Punktgewinn wurde auf der Rückfahrt von den Spielerinnen und einigen Hattorfer Schlachtenbummlern ab Mitternacht auf einer Autobahn-Raststätte an der A 2 gefeiert. Grund: Die an der Berliner Humboldt-Universität studierende Kim Roland (Lehramt für Spanisch und Sport) feierte dort in ungewohnter Umgebung ihren 22. Geburtstag.
In Wissingen gelang Hattorf erstmals ein 2:0-Traumstart. Jennifer Mulgrew/Nicole Bartkowski schraubten ihre Doppelbilanz mit einem 3:0 Satzsieg gegen Amie Judge/Sophie Manalaki auf 5:0 Siege. Kim Roland/Franziska Koch bejubelten bei ihrem 3:1 Satzsieg gegen Imke Kohrmeyer/Leonie Krone über ihren ersten Oberliga-Sieg. Jennifer Mulgrew baute die Führung mit einem 11:8 Erfolg im 5. Satz gegen Judge auf 3:0 aus. Doch Wissingen drehte den Spieß zu einer 5:4 Führung. Wissingens 13-jährige Landesmeisterin (U 13) Sophie Manalaki punktete dabei gegen Franziska Koch (3:1) und drehte zudem einen 0:2 Satzrückstand gegen Nicole Bartkowski mit 11:9, 11:9 und 11:8 zu ihren Gunsten. Die Ukrainerin Sophie stammt aus einer Tischtennis-Familie, schon Vater Anton war Jugendnationalspieler seines Landes. Sophies Bruder Kirill gehört zu den besten deutschen Nachwuchs-Akteuren des Jahrgangs 2013 und jünger. Ärgerlich für Hattorf war, dass Kim Roland im vierten Satz (14:16) gegen Judge mehre Matchbälle nicht verwandeln konnte. Dagen gewann „Misses Zuverlässig“ Jennifer Mulgrew auch ihr zweites Einzel (3:1 gegen Kohrmeyer). Beim Stand von 4:5 münzte „Franzi“ Koch einen 1:2 Satzrückstand gegen Krone nervenstark noch in einen Fünfsatzerfolg um. Mannschaftsführerin Karin Roland bilanzierte: „Es war heute ein total ausgeglichenes Match, mit 8:2 Zählern sind wir nach fünf Spielen immer noch unbesiegt“.
MTV-Zähler: Mulgrew/Bartkowski, Kim Roland/Koch, Mulgrew (2), Koch.
Tischtennis-Oberliga Nord-West: Die jungen Wilden des SSV Neuhaus schrammen beim 4:6 in Oesede knapp an einer Sensation vorbei
(vo) In der Herren Oberliga Nord-West schrammte Aufsteiger SSV Neuhaus (3:9) bei der 4:6 (16:25 Sätze) Niederlage beim Tabellenführer SF Oesede (12:2) nur knapp an einem sensationellen Punktgewinn vorbei. In der Tabelle verbleibt Neuhaus auf Rang 8 (Relegationsrang), rechnet sich aber in den letzten drei Hinrundenpartien gegen SC Marklohe II (4:6), MTV Eintracht Bledeln (7:5) und Schlussleuchte TV Hude (0:10) noch mögliche Punktgewinne aus. In Oesingen musste Neuhaus auf Niklas Beliaev (krank) sowie Gabor Nagy (Muskelverletzung im Schlagarm) verzichten. Dafür feierte Neuzugang Edwin Kehr (TTC Grün-Gelb Braunschweig) aus der Landesliga-Reserve des SSV sein verdientes Oberliga-Debüt. Kurios: In Oesede schickte Neuhaus vermutlich das jüngste Oberligateam aller Zeiten in die Box. Das Durchschnittsalter des SSV-Teams mit Tristan Nowak (19), Timo Shin (17), Edwin Kehr (17) und Daniel Nagy (14) betrug 16,75 Jahre. Demgegenüber bot Tabellenführer Oesede in Bestbesetzung ein ausgereiftes Männerteam mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren auf. SSV-Kapitän Gabor Nagy: „Auf der Hinfahrt haben wir im Auto noch Witze gemacht, da außer Tristan alle anderen noch in der Jugend-Niedersachsenliga auflaufen könnten“. Den Oeseder Zuschauern verging aber angesichts des spielstarken Auftritts des Neuhäuser „Tischtennis-Kindergartenteams“ schnell das Lachen. Im Doppel sorgten Daniel Nagy/Timo Shin mit einem 3:1 Satzsieg gegen Oliver Tüpker/Andreas Scholle für den ersten Zähler. Tristan Nowak/Edwin Kehr mussten sich Jannik Hehemann/Jonathan Habekost mit 1:3 Sätzen beugen. Bis zum 4:4 ließ sich Neuhaus nicht abschütteln. Im oberen Paarkreuz erspielten die Jungspunde des SSV eine unglaubliche 3:1 Bilanz, zumal Oesede in der letzten Saison hier die beste Gesamtbilanz erspielte. Daniel Nagy triumphierte jeweils im 5. Satz gegen Hehemann (11:2) und Tüpker (11:9). Timo Shin setzte sich im Entscheidungssatz mit 11:8 gegen Tüpker durch, musste aber gegen Hehemann (0:3) passen. Doch im unteren Paarkreuz (0:4) untertagen Tristan Nowak und Edwin Kehr, der bei seiner Fünfsatzniederlage gegen Habekost maximalen Widerstand leistete. Für Daniel Nagy und Timo Shin waren die Leistungen eine gelungene Generalprobe für die an den nächsten beiden Wochenenden anstehende Bundesrangliste TOP 48 der U 15 und U 19.
Gabor Nagy analysierte die Niederlage so: „Nowak und Kehr haben bis 9 Punkte im Satz super mitgehalten, am Ende agierten sie leider noch etwas unerfahren sowie auch unglücklich. Irgendwann müssen wir bei solchen engen Partien auch mal etwas Zählbares mitnehmen“.
SSV-Zähler: D. Nagy/Shin, D. Nagy (2), Shin.