Andreas Vogel
Tischtennis-Oberliga Nord-West: Aufsteiger SSV Neuhaus steckt bei zwei Topteams die erwarteten Niederlagen ein
(vo) In der Herren Oberliga Nord-West kassierte Neuling SSV Neuhaus (1:7) zwei einkalkulierte 2:8 Niederlagen bei den Auswärtsauftritten beim MTV Jever (8:4) und beim TSV Lunestedt (6:2). Jever und Lunestedt zählen neben dem TSV Algesdorf zu den drei Meisterschaftsfavoriten. In der Tabelle stürzte Neuhaus mit den beiden Pleiten vom Wochenende auf Rang 8 (Relegationsrang) ab. Bei Neuhaus fehlte Neuzugang Timo Shin (Hannover 96) aus familiären Gründen. Für Shin ging Routinier Uwe Bertram (2. Herren) mit auf die Reise in Niedersachsens Norden. Bei Jever fehlte Frauenschwarm Dominik Stuckmann (Nr. 3), der 2022 als „Bachelor“ in der RTL-Kultsendung bundesweit bekannt wurde.
MTV Jever - SSV Neuhaus 8:2 (28:11 Sätze)
In der Bier-Metropole bekam Neuhaus gleich in den Doppeln (0:2 Rückstand) unfreiwillig „einer“ eingeschenkt. Hier blieben die sonst so starken SSV-Duos Daniel Nagy/Uwe Bertram (0:3 gegen Rimas Lesiv/Hendrik Hicken) sowie Niklas Beliaev/Gabor Nagy (0:3 gegen Agnius Kacerauskas/Christian Hinrichs) jeweils ohne Satzgewinn. Jever erhöhte vor rund 50 Zuschauern schnell bis auf 5:0. Daniel Nagy (0:3 gegen Rimas), Beliaev (1:3 gegen Kacerauskas) sowie Bertram (1:3 gegen Marco Vester) gingen in den ersten Partien leer aus. Eine Top-Leistung zeigte Beliaev, der einen 0:2 Satzrückstand gegen den 25-jährigen litauischen Nationalspieler Rimas Lesiv (u.a. Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2018) noch in einen 11:6 Fünfsatzsieg ummünzte. Der formstabile Gabor Nagy verbuchte den zweiten Neuhäuser Gegenpunkt (12:10 Fünfsatzerfolg gegen Marco Vester). Einen großen Kampf lieferte Daniel Nagy gegen den Litauer Kacerauskas, doch das 14-jährige Neuhäuser Nachwuchstalent wurde im 5. Satz noch abgefangen.
SSV-Zähler: Niklas Beliaev, Gabor Nagy.
TSV Lunestedt – SSV Neuhaus 8:2 (28:16 Sätze)
Nach einer Zwischenübernachtung im Bremer Raum geriet Neuhaus beim heimstarken TSV vor über 70 Zuschauern erneut mit 0:2 in Rückstand. Gabor Nagy/Uwe Bertram fanden bei ihrer 1:3 Satzniederlage gegen Martin Gluza/Alexander Uhing kein Mittel. Niklas Beliaev/Gabor Nagy führten gegen Matti von Harten/Anton Depperschmidt mit 2:0 Sätzen, wurden jedoch noch 7:11, 9:11 und 8:11 noch abgefangen. Alle Spiele blieben hart umkämpft, doch von sechs Fünfsatzpartien brachte Neuhaus nur zwei auf seine Seite. Schon das Ballverhältnis von 455:419 zeigte den verbissenen Neuhäuser Widerstand. Als Mann des Tages entpuppte sich SSV-Routinier Gabor Nagy, der seine Einzel jeweils im Entscheidungssatz (16:14 gegen Depperschmidt und 15:13 gegen Uhing) nervenstark durchbrachte. Niklas Beliaev und Daniel Nagy zogen trotz guter Leistung gegen Ex-Zweitligaspieler Martin Gluza jeweils knapp im 5. Satz den Kürzeren. Eine weitere Fünfsatzniederlage von Uwe Bertram gegen Depperschmidt sorgte für den Endstand nach einem dreieinhalbstündigen Marathonmatch.
Kapitän Gabor Nagy wusste den Start seiner Mannschaft einzuordnen: „Unser Auftaktprogramm hatte es in sich, in vier Spielen trafen wir auf drei Top-Teams. In den nächsten Partien werden die die Chancen für weitere Punktgewinne für uns wieder etwas realistischer“.
SSV-Zähler: Gabor Nagy (2).
Tischtennis Oberliga Nord-West, Damen: Wichtige Auswärtssiege für Aufsteiger MTV Hattorf und den SSV Neuhaus
(vo) In der Damen-Oberliga Nord-West feierte Aufsteiger MTV Hattorf (6:0) seinen dritten Sieg im dritten Spiel. Nach den beiden Heimerfolgen gegen den Oldenburger TB (7:3) und den SSV Neuhaus (8:2) bewies Hattorf auch auf fremden Terrain seine Gefährlichkeit. Beim Bezirksnachbarn RSV Braunschweig II (2:8) setze sich der MTV nach hartem Kampf mit 6:4 durch. Der SSV Neuhaus (4:4) zeigte sich von der jüngsten 2:8 Klatsche gegen Hattorf gut erholt, siegte sensationell mit 7:3 beim Oldenburger TB.
v.L. N.Bartkowski, J.Mulgrew, K.Roland, F.Koch
RSV Braunschweig II – MTV Hattorf 4:6 (18:23 Sätze)
Das Ballverhältnis von 372:372 zeigte die Ausgeglichenheit des Derbys, welches von Oberschiedsrichter Andreas Brathuhn (TTC Schwarz-Rot Gifhorn) souverän geleitet wurde. In den Doppeln (1:1) punkteten die Gäste durch Jennifer Mulgrew/Nicole Bartkowski (3:1 gegen Maral Hashemi/Lara Hullmann). Dagegen mussten sich Kim Roland/Franziska Koch im 5. Satz gegen Laura Konradt/
Anika Walter geschlagen geben. Hattorfs Matchplan kippte spätestens, als Mulgrew trotz einer 2:0 Satzführung gegen Hashemi ihre erste Saisonniederlage im Entscheidungssatz quittierte. Zur Matchwinnerin avancierte dafür die junge Kim Roland, die beide Spitzeneinzel (3:1 gegen Laura Konradt und 3:1 gegen Hashemi) durchbrachte. Mulgrew (3:1 gegen Konradt) und Koch (3:2 gegen Walter) brachten Hattorf mit 5:4 in Front. Im letzten Spiel sicherte „Franzi“ Koch mit einem 10:12, 11:7, 11:5 und 11:9 Erfolg gegen Hullmann den hart erkämpften Hattorfer Sieg.
MTV-Zähler: Mulgrew/Bartkowski, Mulgrew, Kim Roland (2), Koch (2).
Oldenburger TB – SSV Neuhaus 3:7 (15:23 Sätze)
In einer ausgesprochen ungemütlich kalten Halle legten die Wolfsburgerinnen in den Doppeln einen rumpeligen 0:2 Fehlstart hin. Hier unterlagen mit jeweils 1:3 Sätzen die Duos Marlene Andres/Kristin Engel (gegen Maike Westerburg/Ina Mut) sowie Linda Kleemiß/Sarah Nievergall (gegen Nathalie Jokisch/Lale Hofmann). In den Einzeln konnte die an einer Rückenverletzung laborierende Spitzenspielerin Lisa Krödel dank der herausragenden Tape-Künste ihrer Teamkameradin und Physiotherapeutin Marlene Andres doch noch auflaufen. Krödel biss sich mit Einzelsiegen gegen Westerburg (3:1) und Jokisch (3:0) durch. Zwei weitere Einzeltreffer von Linda Kleemiß (dabei 12:10 im 5. Satz gegen Jokisch) sorgten für eine vorentscheidende 4:0 Bilanz im Spitzenpaarkreuz. Im Schlussdrittel (3:1) erreichten Andres (3:2 gegen Hofmann und 3:0 gegen Mut) sowie Engel (3:0 gegen Hofmann) ebenfalls die notwendige Betriebstemperatur.
SSV-Coach Frank Baberowski trat ebenso hocherfreut wie sein Team die Heimfahrt an: „Nach einem unerwarteten Kaltstart haben wir in den Einzeln doch noch zu unserem Spiel gefunden“.
SSV-Zähler: Krödel (2), Kleemiß (2), Andres (2), Engel.