Andreas Vogel
Foto (von links): Der frischgebackene Dang Qiu und Kevin Aulig vom MTV Vorsfelde
European Championships: Kevin Aulig (MTV Vorsfelde) ist als Autogrammjäger in München erfolgreich
(vo) Rund 5000 Tischtennis-Fans feierten in der ausverkauften Rudi-Sedlmaier-Halle in München am Sonntag frenetisch den überraschenden 4:1 Endspielsieg von Dang Qiu (Düsseldorf) gegen den favorisierten Slowenen Darko Jorgic (Saarbrücken). Der sympathische Penholderspieler Dang Qiu rückte durch diesen Erfolg in der Weltrangliste von Nr. 13 auf Rang 9 vor. An den beiden Finaltagen als Zuschauer live mit dabei war das 18-jährige Tischtennistalent Kevin Aulig, der beim MTV in der 1. Herren in der Bezirksoberliga spielt. Nach Beendigung der Finalspiele gelang es Kevin, sich von Europameister Dang Qiu, der EM-Zweiten Nina Mittelham (Berlin) und der EM-Dritten Sabine Winter (Schwabhausen) Unterschriften zu holen. Kevin Aulig: „Ich hatte dafür extra mein Unterschrifts-Trikot angezogen, auf dem sich bereits mehrere Unterschriften von deutschen Nationalspielern befinden. Die hier gesehenen Topspiele bedeuten für mich eine zusätzliche Motivation für die im September anstehende Landesrangliste der U 19 in Salzgitter Bad“.
Ebenfalls mit in München live dabei war auch MTV-Spartenleiter Andreas Vogel (65), den die Hexenkessel-Atmosphäre an das
Weltmeisterschafts-Endspiel im April 1969 in München erinnerte. Hier unterlag „Mr. Pokerface“ Eberhard Schöler (heute 81) gegen den Japaner Shigeo Ito in einem denkwürdigen Match mit 2:3 Sätzen. Abwehrkünstler Schöler hatte als erster und bisher einziger Deutscher ein WM-Endspiel erreicht, führte sogar mit 2:0 Sätzen. Tischtennis-Augenzeuge Andreas Vogel erinnert sich: „Das ZDF schaltete sich im ersten 1. Satz damals live zu, das Bild war noch in schwarz-weiß. Die Zuschauer wirkten wie euphorisiert; „Schöler-Schöler-Sprechchöre“ donnerten nach jedem Punktgewinn von tausenden Fans durch die Halle. Auch jetzt in München herrschte bei den Spielen mit deutscher Beteiligung bei den Zuschauern weitgehend ein ähnlicher Ausnahmezustand. Es war nur sehr schade, dass die deutsche Meisterin Nina Mittelham im Finale gegen die Österreicherin Sofia Polcanova im dritten Satz verletzungsbedingt aufgeben musste“.