WAZ-Bericht: Dieter Rachow beendet langjährige Karriere

 

 

Andreas Vogel



Tischtennis: Dieter Rachow beendet seine langjährige Karriere beim MTV Vorsfelde

(vo) Zum Abschied gab es Blumen und einen großen Präsentkorb: Mit Dieter Rachow (82) verabschiedete die Tischtennisabteilung des MTV Vorsfelde ihren ältesten Akteur, ein Urgestein quasi, der von 1980 bis 2020 über 1000 Punktspiele für die Eberstädter bestritt. Sein Abschieds-T-Shirt wurde mit folgendem Spruch beflockt: „Dieter, der Mann, die Legende, die erste aller Wildsäue“. Die Vorsfelder Wildsau ziert nämlich alle Trikots der Tischtennisspieler des MTV und so wurde sie über die Jahre zum Maskottchen. So ist es kein Wunder, dass im Präsentkorb in kleines Wildschwein als Stofftier zu finden war. Corona-bedingt konnte die Verabschiedung leider in einem nur sehr kleinen Rahmen stattfinden, dennoch war es ein emotionaler Moment. Rachow wurde von der Spartenleiterin Hellen Niemann unter einem Vorwand in die Halle gelockt, sodass die Überraschung für ihn umso größer war, als er eine handvoll Spieler mit den Präsenten sah. Mit warmen Worten bedankte sich Niemann im Namen aller Tischtennisspieler für seinen großartigen aktiven Einsatz bei den Punktspielen und für sein Engagement als fürsorglichen Betreuer, gerechten Schiedsrichter und motivierten Zuschauer bei den Spielen von anderen Vorsfelder Mannschaften. Im Tischtennis-Regionsverband Gifhorn-Wolfsburg zählte Rachow mit zu den ältesten aktiven Akteuren. Rachow erklärt: „Ausschlaggebend für das Niederlegen meines Schlägers sind jetzt altersbedingte Gründe, aber als Betreuer für die 1. Herren und weitere MTV-Teams bleibe ich dem Verein erhalten“. Seine ersten Versuche mit dem kleinen Zelluloidball unternahm Dieter Rachow im Jahr 1952 als 14-jähriger Jungspund in Heßlingen. In der damaligen Gaststätte „Zum Brandenburger Adler“ konnte in einem Saal Tischtennis gespielt werden. Mit dem damals üblichen Barna-Schläger (Noppengummi) erlernte Rachow das klassische Abwehrspiel. Rachow: „In den 60-ziger Jahren kamen die ersten neuartigen Schwammbeläge auf, aber ich blieb meinem Defensivstil stets treu“. Erste Erfolge stellten sich für den talentierten und trainingsfleißigen Rachow schnell ein, schon 1954 wurde er für seinen damaligen Verein VfL Wolfsburg Stadtmeister. Beim VfL Wolfsburg blieb Rachow bis 1975. In diesen Jahren feierte Rachow zusammen mit den Wolfsburger Tischtennis-Legenden wie Heinz Kohlmann („der weiße Blitz“) und Klaus Oppermann zahlreiche weitere Mannschaftserfolge. Von der Punktspielserie 1980/81 bis zur Saison 2019/20 war Rachow durchgehend in 40 Spielserien für den MTV als Dauerbrenner erfolgreich im Punktspieleinsatz. Mit seiner freundlich-kameradschaftlichen und stets sportlich-fairen Art wird Rachow von Mitspielern und auch Gegnern geschätzt. Zusätzlich prägte Rachow auch noch 11 Jahre als Spartenleiter den Segelsport beim MTV. An den entsprechenden MTV-Anlegern am Allersee erinnert noch heute das Schild „ Dieter Rachow-Steg“ an ihn. „Wir sind sehr dankbar, dass uns Dieter als Betreuer, Zuschauer und gute Seele erhalten bleibt“, so resümiert nicht nur Spartenleiterin Hellen Niemann, sondern alle Zelluloid-Fans des MTV Vorsfelde. „Wir hoffen, dass er vielleicht zum Spaß noch ab und zu den Schläger in die Hand nimmt, um unsere Spieler der Hobbygruppe am Sonntagvormittag zu beeindrucken.“