Andreas Vogel
(vo) Als Wolfsburgs größtes Tischtennis-Talent gilt in Fachkreisen derzeit Niklas Beliaev, der 21-Jährige schlägt für den SSV Neuhaus in der Herren-Verbandsliga auf. Mit 7:1 Punkten hat der SSV hier einen sehr vielversprechenden Start hingelegt, an dem Beliaev mit 6:2 Siegen an Nummer 1 seinen Anteil hatte. Niklas Beliaev: „Es ist sehr schade, dass der Niedersächsische Tischtennis-Verband die Saison jetzt wegen der aktuellen Corona-Zahlen bis zum 31. Dezember unterbrochen hat. Wir waren gut in Fahrt und haben uns als neu formierte Truppe gut zusammengefunden. Dennoch habe ich Verständnis für die Entscheidung, denn die Gesundheit aller Menschen geht in jedem Fall vor“.
Der gebürtige Wolfsburger startete als Kind ursprünglich als Karatesportler beim TV Jahn Wolfsburg, ehe er mit 6-Jahren erstmals mit dem Tischtennisball in Berührung kam. Seine ersten Versuche mit dem kleinen Zelluloidball im Verein machte Beliaev unter den Fittichen seines damaligen TV-Jahn-Trainers Eberhard Staude. Schnell wurden die guten Bewegungsfähigkeiten und das ausgeprägte Ballgefühl von Niklas im Tischtennissport offensichtlich. Beliaev: „Durch das Karate-Training hatte ich gute koordinative Fähigkeiten, das kam mir auch beim Tischtennissport zugute“.
Schnell wurden andere Vereine auf das Nachwuchstalent aufmerksam, schon mit 11 Jahren wechselte Beliaev zum SSV Neuhaus. Hier stellten sich schnell erste Erfolge im Jugendbereich auf Kreis- und Bezirksebene ein. Seinen bislang größten sportlichen Erfolg feierte Beliaev vor 4 Jahren, als der Neuhäuser in Salzhemmendorf den Landesmeistertitel der Jungen erspielte. Im Endspiel setzte sich Beliaev dabei gegen Max Grote durch, der heute beim SV Arminia Hannover in der Oberliga aufschlägt. Mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft hatte sich Beliaev auch die Fahrkarte zu den Deutschen Jugendmeisterschaften in Essen gesichert.
Beliaev betreibt neben dem Tischtennis-Training (aktuell: 3 mal wöchentlich) zusätzlich noch Fitness- und Kräftigungsübungen. Zudem steht Beliaev auch zweimal wöchentlich als Übungsleiter für die Nachwuchsspieler des MTV Vorsfelde in der Sporthalle. Beim TTVN absolvierte Beliaev bereits die Ausbildung zum Co-Trainer, in naher Zukunft möchte Beliaev auch noch den C-Trainerschein erwerben. Nach bestandenem Abitur studiert Beliaev aktuell Wirtschaftsingenieurwesen.
Seit 5 Jahren spielt Beliaev schon in der 1. Herren des SSV. In seinem ersten Oberligajahr erspielte Beliaev bereits als 16-jähriger Jungspund bereits 17:12 Siege im mittleren und unteren Paarkreuz. Doch auch Beliaev konnte den Oberliga-Abstieg des SSV Neuhaus 2016/17 in die Verbandsliga nicht verhindern. Linkshänder Beliaev ist ein Offensivspieler, der möglichst sofort mit einem harten Vorhand-Topspin den Punktgewinn erzielen möchte. Doch auch in der Halbdistanz fühlt sich Beliaev mit seinem beidseitigen Spinspiel wohl. Zudem gilt Beliaev auch im Doppel als beliebter Partner, zusammen mit Gabor Nagy bildete er das stärkste Doppel beim SSV Neuhaus (so lange noch Doppel bis zum Saisonabbruch durch Corona im März 2020 gespielt werden durften). Das sportliche Vorbild von Beliaev ist mit Timo Boll ebenfalls ein Linkshänder. Deutschlands Topspieler Boll konnte Beliaev bereits bei einem Schaukampf 2015 in Salzgitter persönlich bewundern. Beliaev zeigt für seine weitere Entwicklung auch den nötigen Ehrgeiz: „Ich möchte im Tischtennis noch weiter vorankommen und das Beste aus mir herausholen“.